Kuscheln mit dem Feuer: Brandübungscontainer an der Feuerwache Stein
Viel Qualm, meterhohe Rauchsäulen und penetranter Brandgeruch: Da wählt man normalerweise die 112. An der Feuerwache Stein war das am vergangenen Wochenende aber kein Grund zur Sorge. Denn der Rauch kam aus der Brandübungsanlage, die auf dem Gelände der Feuerwehr Stein aufgebaut war.
In zwei großen Containern ging es in völliger Dunkelheit auf Tuchfühlung mit extremer Hitze, starker Rauchbildung und vor allem lodernden Flammen – und zwar für rund 80 Atemschutzgeräteträger aus Stein, Weihersbuch, Deutenbach, Oberasbach, Roßtal und Zirndorf. Die freiwilligen Feuerwehrleute konnten darin ausprobieren, wie sich verschiedene Löschtechniken auf Feuer, Rauch, die Hitze im Raum und den daraus entstehenden Wasserdampf auswirken. Aber auch den Einfluss von Lüftungsöffnungen wie Türen oder Fenster bekamen die Geräteträger zu sehen. So konnten sie die sogenannte hydraulische Ventilation üben: Dabei richten Einsatzkräfte, die per Innenangriff einen Brand bekämpfen, einen Wasserstrahl aus einem geöffneten Fenster. Dieser zieht den heißen Rauch mit nach außen und erleichtert damit die Löscharbeiten, weil die Hitze im Raum abnimmt und sich auch die Sicht verbessert.
Die Geräteträger, die durch den Brandcontainer gehen, sollen auch ihre Belastungsgrenzen für diese Art von Einsätzen kennenlernen. Denn Hitze, starke körperliche Anstrengung und eine fast völlig eingeschränkte Orientierung in der Dunkelheit stellen eine extreme Herausforderung für Feuerwehrleute dar. Auch in dieser Hinsicht bot die Brandübungsanlage einen wichtigen Lerneffekt.
erstellt am: 30.04.2023 | Kategorie(n): Allgemein