Übungseinheit im Chemiesaal

Dass es bei einer Übung der Feuerwehr Stein laut kracht und scheppert, ist erst einmal nicht ungewöhnlich. Am vergangenen Dienstag waren es aber nicht Spreizer, Motorsäge oder Axt, die den Krach machten – diesmal waren es Stoffe wie Brom, Wasserstoff und Acetylen, die mal für lautes Knallen, mal für leuchtende Feuerbälle sorgten. Die Mitglieder der Feuerwehr waren am Gymnasium in Stein zu Gast, genauer gesagt im Chemiesaal. Dort zeigten die Chemielehrer Thomas Mayer und Thorsten Becker den Aktiven, wie verschiedene chemische Stoffe miteinander reagieren – was einerseits ziemlich heftig ausfallen kann, andererseits aber auch relativ unspektakulär gefährliche Gase und Dämpfe entstehen lassen kann, sodass es erst bemerkt wird, wenn es vielleicht schon zu spät ist.

Außerdem demonstrierten die Lehrkräfte, wie die Stoffe auf Feuerwehrausrüstung wirken, zum Beispiel auf Chemikalienschutzanzüge oder auf Handschuhe für Brandschutz und technische Hilfeleistung. Durch die auf chemische Experimente ausgelegten Räumlichkeiten konnten die Angehörigen der Feuerwehr auch selbst experimentieren: So konnten sie beispielsweise testen, wie die Bindemittel, die sich auch auf den Einsatzfahrzeugen befinden, mit verschiedenen basischen und säurehaltigen Stoffen reagieren, die man aus dem Haushalt kennt. Besondere Aufmerksamkeit erregten zum Abschluss der Übungseinheit die Experimente mit der Nitrocellulose, die sogenannte „Schießbaumwolle“: Hier lassen sich mit relativ kleinen Mengen, die man mit dem Feuerzeug entzündet, recht beeindruckende Stichflammen erzeugen.

Die Feuerwehr Stein bedankt sich beim Gymnasium in Stein für die Möglichkeit dieser Übung der etwas anderen Art und bei Thomas Mayer und Thorsten Becker für die Vorbereitung und Durchführung dieser „Unterrichtseinheit“. Sie bekamen im Anschluss einen Geschenkkorb und eine kurze Rundfahrt mit der Drehleiter spendiert.


erstellt am: 01.05.2022 | Kategorie(n): Archiv, Ausbildung